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14.01.2020
| Sonstiges | Wirtschaft |

Arbeitsmarkt robust und stabil

(MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: Zufall oder nicht? Hyazinthen stehen derzeit auf dem Tisch im Sitzungszimmer der erzgebirgischen Arbeitsagentur in Annaberg-Buchholz. Die Frühblüher könnten die Belebung am hiesigen Arbeitsmarkt symbolisieren. Denn als Agenturchef Nino Sciretta am 10. Januar Bilanz für das vergangene Jahr zieht, fällt sein Fazit positiv aus.
Im Erzgebirge gab es noch nie so wenige Arbeitslose wie im Jahr 2019. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent rutscht der Erzgebirgskreis im Jahresdurchschnitt unter die 5-Prozent-Marke. Das ist damit das zweite Mal in Folge seit Erfassung der Arbeitslosenstatistik im Jahr 1991. Welche Einflüsse haben zu dieser Entwicklung geführt?
Dazu Agenturchef Nino Sciretta: "Im Wesentlichen war es die Investition in Qualifizierung. Hier haben wir bei bestimmten Maßnahmen Qualifizierung in der Beschäftigung generiert und damit Arbeitslosigkeit präventiv vermieden. Zum anderen haben wir die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit durch entsprechende Qualifizierungen erheblich verkürzt und damit einen Beitrag geleistet für das gute Ergebnis am erzgebirgischen Arbeitsmarkt."
Wie Sciretta den anwesenden Pressevertretern mitteilt, begannen in den letzten 12 Monaten allein über 1.000 Menschen eine berufliche Weiterbildung. Damit wurde der Vorjahreswert um 13 Prozent überschritten. Im Focus der Bemühungen standen aber auch Personen, denen mit speziellen Instrumenten die Teilhabe am Arbeitsleben möglich gemacht wurde. Die Leistungen der aktiven Arbeitsförderung belaufen sich damit im Jahr 2019 im Erzgebirgskreis auf rund 16 Millionen Euro.
Die Einstellungsbereitschaft der hiesigen Unternehmen befindet sich auf einem guten Niveau. Neben wirtschaftlichen Einflüssen spielt aber auch der demografische Wandel bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt eine Rolle.
Nino Sciretta: "Spielt eine Rolle. Momentan spielt uns der demografische Wandel mit Blick auf die Arbeitslosenzahlen in die Hände. Das ist richtig! Allerdings wird der demografische Wandel zunehmen zur ernsthaften Herausforderung, was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Wir sind nicht in der Lage, das haben wir an mehreren Stellen schon postuliert, das, was uns altersbedingt verlässt, 1 zu 1 nachzubesetzen, wie es die Unternehmen gern hätten. Wir müssen daher überlegen, wie durch entsprechende Prozesse diese fehlenden Fachkräfte generiert werden oder auch über neue Formen der Fachkräftegewinnung, zum Beispiel aus dem Ausland oder von Schwerbehinderten und Rehabilitanden, die wir stärker in den Fokus nehmen müssen."
Die Hyazinthen auf dem Tisch der Arbeitsagentur in Annaberg-Buchholz erfreuen das Auge. Sieht der Ausblick auf den erzgebirgischen Arbeitsmarkt auch so freundlich aus?
Nino Sciretta: "Allen Unkenrufen zum Trotz erwarte ich, dass sich der Arbeitsmarkt im Erzgebirgskreis weiterhin stabil und robust zeigen wird. Wir erwarten eine Stagnation, was die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrifft. Das ist aber nicht schlimm, weil trotzdem die Arbeitslosigkeit zurückgehen wird. Das liegt an der großen Arbeitskräftenachfrage in allen möglichen Qualifikationsstufen. Wir werden in der Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen. Wenn uns das gelingt, werden wir in diesem Jahr vielleicht auch mal die drei vor dem Komma sehen."
Die Arbeitsagentur im Erzgebirgskreis erwartet für 2020 ein stabiles Beschäftigungsniveau bei weiter rückläufigen Arbeitslosenzahlen. Wir werden informieren, wie es dann am Ende eines jeden Monats tatsächlich aussieht. (Bildquelle: KJ/Mario Totzauer)