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03.12.2019
| Kultur |

"Steigerlied" hat Ursprung im Erzgebirge

(MT) ERZGEBIRGE: Als sich im Mai erzgebirgische Gemeinde- und Stadtoberhäupter früherer Tage und von heute im Erzgebirgsstadion trafen, wurde auch das "Steigerlied" intoniert. Angestimmt hatte es der Musiker Jörg Heinicke. Die textsicheren Erzgebirger stimmten lautstark mit ein. Kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die im Ruhrgebiet beheimatete RAG-Stiftung die Aufnahme des "Steigerliedes" in die Liste des Immateriellen Kulturerbes Deutschlands beantragte.
Der Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine begrüßt diese Bestrebungen. Er möchte aber auf den Ursprung und die Entwicklung des Liedes in Sachsen hinweisen. Der Verband will besonders die hier entstandene, originale Textfassung gewahrt wissen. In einer Mitteilung heißt es: "Aus der UNESCO-Welterbe-Montanregion Erzgebirge sind nicht nur Technologien in die ganze Welt gegangen, sondern eben auch das Lied der Bergleute. Regionale Besonderheiten haben zu unterschiedlichsten Veränderungen geführt. So auch beim Steigerlied, welches in anderen Bergbauregionen Deutschlands sich textlich durchaus unterscheidet. Der Origninaltext kommt aus dem Erzgebirge und dieser sollte in die Liste des Immateriellen Kulturerbes eingetragen werden."
Der festgeschriebene Schutz des Kulturerbes ist gerade für den Sächsischen Landesverband, der selbst mit den Bergparaden und Bergaufzügen in Sachsen Träger eines wichtigen immateriellen Kulturerbes ist, eine der Grundlagen für die bewusste Pflege und Bewahrung des berg- und hüttenmännischen Brauchtums.
Die Ursprünge des Steigerliedes reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die dritte und die vierte Strophe erschienen in ähnlicher Form im Lied "Es soll ein Meidlein frü auf stan". Das Lied war in einem 1531 in Zwickau erschienenen Liederbuch enthalten. Der erste Beleg für das Steigerlied als solches findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung, die 1678 in Schneeberg abgehalten wurde. Thema des Steigerliedes ist die Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu den Familien zurückzukehren. Andere Quellen sprechen davon, dass der zur Einleitung genutzte, und in seinen ersten Zeugnissen allein auf das Erzgebirge zurückgehende Gruß "Glück auf!" das Glück beschwört, der Berg möge sich auftun und den Abbau von Bodenschätzen ermöglichen.

Bild: Knappenchor Zwickau (Quelle: Gerd Melzer/SLV)