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16.02.2019
| Kultur |

Abschied von Fredi Richter

(SvS) HORMERSDORF: Ein Mensch mit ganz besonderen Gaben und Fähigkeiten. - Ein solcher war Fredi Richter. Wir trafen ihn einst, 2014, in seinem Friseursalon. Seit 1947 lebte Fredi Richter in Hormersdorf. Mit seinem Heimatort fühlte sich der Friseurmeister, Mundartdichter und Liederschreiber eng verbunden. Jetzt ist er, reich an Jahren, gestorben. Nur wenige Tage nach seiner Ehefrau.
Richters Zeit in Hormersdorf begann vor 67 Jahren. Nach dem Krieg, 1947, hat seine Familie ihr Friseurgeschäft in der damaligen Gastwirtschaft "Erbschänke" eröffnet. Vorher war man schon in Wiesenbad für seine Kunden da. Fredi erinnert sich noch genau an den Neuanfang.
Wenn Fredi in der letzten Zeit sein Geschäft betrat, begann die Zeitreise in die Vergangenheit. Die gesamte Einrichtung war noch genau wie damals, als er 1955 im Alter von 22 Jahren das Geschäft seines Vater übernahm. Die Übernahme war an eine Bedingung geknüpft: die Meisterprüfung. Diese absolvierte Fredi 1954 im damaligen Karl-Marx-Stadt. Damals wurden hohe Ansprüche an die jungen Meister gestellt.
Nach 50 Jahren als Meister im Geschäft bekam Fredi Richter am 30. November 2004 den goldenen Meisterbrief von der Handwerkskammer in Chemnitz überreicht.
Bis zum Schluss frisierte Fredi noch! Seine Frau und enge Weggefährten kamen gerne in seinen nostalgischen Salon. Sie liebten die Bescheidenheit und bewunderten die Robustheit der Maschinen. So stammen die Haarschneider alle aus den 1930er Jahren. Treu verrichteten sie noch immer ihren Dienst.
Über seinen Laden sprach Fredi gerne. "In meinem Museum ist noch Leben", sagte er immer.
Über seine ursprüngliche Heimat, den Kurort Wiesenbad, hat Fredi ein Lied geschrieben. Der Autodidakt kannte keine Noten, die melodischen Akkorde spielte er so lange, bis sie zu seinen Texten passten. Weit über 20 Titel hat Fredi bis heute komponiert.