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15.02.2019
| Politik |

Minister Schmidt besucht Aktionsgruppen

(SvS) ERZGEBIRGE: Staatsminister Thomas Schmidt hat am Mittwoch gemeinsam mit Landrat Frank Vogel, Landtagsabgeordneten und Bürgermeistern der betreffenden Kommunen die LEADER-Gebiete "Tor zum Erzgebirge - Vision 2020" und "Zwönitztal-Greifensteinregion" im Erzgebirgskreis besucht. In Stollberg, Oelsnitz, Hohndorf, Ehrenfriedersdorf und Drebach informierte sich der Minister über die Umsetzung des LEADER-Programms und die besonderen Impulse, die mit Hilfe der Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums, kurz ELER, unterstützt werden.
Bereits zur Begrüßung im Stollberger Ortsteil Mitteldorf mahnte die Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe "Tor zum Erzgebirge - Vision 2020", Erlbach-Kirchbergs Ortsvorsteherin Alexandra Lorenz-Kuniß: "Das klingt bald so, als hätten wir gar keine Probleme. Aber, der ländliche Raum, um den es ja hier geht, der hat auch in dieser Region Probleme, das kann ich als Ortsvorsteherin aus eigenem Empfinden sagen. Die Dörfer, die früher Industriedörfer waren, werden mehr und mehr zu Schlafdörfern. Was dabei ein wenig verlorengeht, ist das ländliche Lebensgefühl, der Zusammenhalt und die Anteilnahme am Leben des Nachbarn. Wenn man nur noch abends nach Hause kommt, fehlt vieles von diesen Dingen."
Neben diesen weichen Faktoren sieht Lorenz-Kuniß vor bei der Breitbandversorgung und dem Öffentlichen Personennahverkehr dringenden Handlungsbedarf, bei dem die Landespolitik entscheidende Weichen stellen könne. Sie freue sich aber mit den Mitgliedskommunen, dass über die LEADER-Förderung dennoch zahlreiche Maßnahmen im öffentlichen und privaten Bereich möglich wurden.
Minister Schmidt betonte, es ärgere ihn, wenn der ländliche Raum schlechtergeredet werde, als er ist. In seinen Augen wurde in den letzten Jahren sehr viel für deren Entwicklung getan. Er sehe die Probleme aber auch. Seiner Meinung nach müssten diese aber vornehmlich vor Ort besprochen und entschieden werden. Darum sei der LEADER-Ansatz, der die Förderung des ländlichen Raums über Lokale Aktionsgruppen in abgegrenzten Gebieten ermöglicht, ein gutes Mittel. Damit würden Steuergelder vor Ort sinnvoll eingesetzt.
Landrat Frank Vogel übergab zugleich zwei Förderbescheide. In Beutha kann damit der 2. Bauabschnitt der Sanierung der Grundschule in Angriff genommen werden. Und auch die Lokale Aktionsgruppe kann weiterarbeiten, die Betreibung wurde ebenfalls beschieden.
Als "Tor zum Erzgebirge - Vision 2020" haben acht Städte und Gemeinden des ehemaligen Kreises Stollberg im Jahr 2015 den Status eines LEADER-Gebietes erhalten. Das Gebiet mit rund 51.000 Einwohnern definiert sich als Wirtschaftsregion mit einer Bergbauhistorie. Bis zum Jahr 2020 stehen dem Gebiet 6,8 Millionen Euro als Budget zur Verfügung, mit dem Vorhaben gefördert werden können. Mit diesen Mitteln konnte etwa im Stollberger Ortsteil Mitteldorf die Überdachung für die bereits vorhandene Zuschauertribüne auf dem Sportplatz mit gut 26.000 Euro gefördert werden. Während die Stahl- und Holzkonstruktion für das Dach durch eine Firma gebaut wurden, wurden die seitlichen Holzverkleidungen und der notwendige Farbanstrich von den Vereinsmitgliedern in ehrenamtlicher Eigenleistung erbracht.
Im LEADER-Gebiet besichtigte der Staatsminister zudem die Sägemühle im Oelsnitzer Ortsteil Neuwürschnitz, die zu einer Ferienwohnung umgebaut wurde. Gleichzeitig wird durch die Umnutzung die historische Sägemühle als Denkmal erhalten.
Anschließend besuchte Staatsminister Schmidt das sanierte Vereinshaus des Schnitz- und Klöppelvereins Hohndorf, das über das Programm "Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum" gefördert wurde. Die Gemeinde Hohndorf hat dafür einen Zuschuss von 373 000 Euro erhalten. Die modernisierten und barrierefrei umgestalteten Räume verbessern die Nutzungsqualität für die Vereinsmitglieder und die Besucher.
Das LEADER-Gebiet "Zwönitztal-Greifensteinregion" umfasst ein Gebiet von zwölf Städten und Gemeinden im Erzgebirgskreis mit etwa 60.000 Einwohnern. Die Region sieht sich als Bindeglied zwischen dem Verdichtungs- und Wirtschaftsraum Chemnitz - Zwickau und dem Erzgebirge. Bis zum Jahr 2020 steht dem Gebiet ein Budget von 15 Millionen Euro zur Verfügung, mit dem Vorhaben gefördert werden können. Die Greifensteine sind das touristische Wahrzeichen der Region. Um das beliebte Ausflugsziel noch attraktiver zu gestalten, hat die Stadt Ehrenfriedersdorf mithilfe von LEADER auf dem Greifensteinplateau einen Natur- und Abenteuerspielplatz mit künstlichem Kletterfelsen und einem Baumhaus eingerichtet.
Zusammen mit Landrat Frank Vogel, der zugleich auch Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbandes Erzgebirge e. V. ist, eröffnete Staatsminister Schmidt im Berghaus an den Greifensteinen die neue Touristinformation. Neben der Betreibung der Touristinformation selbst gehören noch die Entwicklung touristischer Produkte und die Qualifizierung der Tourismusarbeit zum Projekt. Insgesamt wurden dafür LEADER-Mittel von rund 581.000 Euro für beide Vorhaben bewilligt.