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29.09.2018
| Kultur |

Von Feldfrüchten und Pferden

(GN) ZWÖNITZ: Gut eine Stunde vor Beginn des 22. Erntedankfestes bei der Katzensteiner AGRAR GmbH in Niederzwönitz kommen schon die ersten Gäste auf das Gelände am Kartoffellagerhaus. Hier wurden sie begrüßt von lustigen Figuren aus Holz und bunt geschmückten Verkaufsständen regionaler Einzelhändler.
Aber auch Nutztiere in den unterschiedlichsten Rassen gab es beim 22. Erntedankfest wieder zu bestaunen. Neben Pferden, Ziegen und Schafen zogen auch Alpakas mit ihrem weichen Fell die Blicke der Besucher auf sich.
Inzwischen rückt auch die große Eröffnung immer näher und die Damen und Herren vom Posaunenchor der evangelisch-methodistischen Kirchgemeinde haben Aufstellung genommen. Sie begleiten die Einfahrt der Erntekrone musikalisch.
Begrüßungsworte sprach Karl Günther, Geschäftsführer der Katzensteiner AGRAR GmbH, im Volksmund auch einfach bekannt als "KAZ". Sein besonderer Dank galt den 17 Kühnhaider Frauen, die es wieder einmal geschafft hatten, eine Erntekrone zu binden, die ihresgleichen sucht. Diese Erntekrone bildet während der Feststunden den Mittelpunkt der Veranstaltung und wird zum Fotomotiv für viele Gäste.
Auch der Bürgermeister von Zwönitz, Wolfgang Triebert, war wieder sichtlich überrascht, wie es der KAZ gelungen ist, so ein Erntedankfest auf die Beine zu stellen. Diesem Engagement und der Mitwirkung eines jeden Einzelnen galt sein Dank und der Beifall der Besucher.
Im Mittelpunkt eines Erntedankfestes stehen eigentlich die Feldfrüchte. Aber in diesem Jahr war so vieles anders. Das Wetter spielt verrückt. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung waren von jedermann spürbar. Zu heiß und viel zu trocken zeigt sich das Jahr 2018 schon von Beginn an. Das hat besondere Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Und so steht die Erntetechnik nicht auf dem Feld, sondern zur Technikschau und Besichtigung in der Halle. Für viele Besucher war es das erste Mal, dass sie einem Zweireihen-Grimme-Kartoffelroder so nah kommen konnten.
Heute übernehmen Maschinen das Sortieren, aber auch das konnten die Besucher beim 22. Erntedank nicht miterleben. Zu groß war die Gefahr, dass die Kartoffeln bei der Ernte in dieser Trockenheit durch Steine beschädigt werden. Dazu braucht es Feuchtigkeit im Boden, denn die Erdanhaftungen an der Knolle schützen vor Beschädigung. Das ist auch der Grund, warum die Lagerhallen noch nicht voll sind und einige Gitterboxen noch leer.
Dennoch standen für die Besucher einige Kartoffelsorten zum Verkauf. Fragt sich aber, ob die aktuelle Situation der Trockenheit auch Auswirkungen auf die Preisentwicklung hat.
Weiterer Höhepunkt an diesem Wochenende war der 26. Erzgebirgische Pferdetag. Dieser lockte ebenfalls wieder zahlreiche Besucher in die alte Bergstadt. Immer wieder mit freudiger Spannung erwartet: der Festumzug durch die Stadt. Zu sehen waren dabei auch zahlreiche Pferdegespanne. Mit dabei war eine historische Postkutsche aus Oberwiesental. Diese wurde 1955 im Vogtland ausfindig gemacht und war wieder nach Oberwiesental zurückgeführt worden. Die Kutsche, von der es weltweit nur noch fünf Exemplare gibt, hat ein Leergewicht von 1,8 Tonnen. 22 Kutschen wurden damals vom August-Novack-Werk Bautzen gebaut. Früher verkehrte diese Postkutsche regelmäßig von Leipzig über Oberwiesenthal nach Karlsbad.
Nach dem Festumzug versammelten sich Besucher und Pferdeliebhaber auf der Reitanlage im Zwönitzer Ortsteil Kühnhaide. Hier wollten sie ein Schauprogramm miterleben, das der Zwönitzer Pferdezucht- und -sportverein mit dem Obererzgebirgischen PZV Ehrenfriedersdorf sowie befreundeten Pferdesportvereinen aus der Region einstudiert hatten.
Unter dem Motto "Der Jugend gehört die Zukunft" ritten die wohl jüngsten Reiter an diesem Tag über die Reitanlage und zeigten unterschiedliche Reitweisen. Klein, blond und sportlich, könnte man meinen, so zeigten sich acht Haflinger Pferde mit ihren Reitern beim Pferdefußball. Dabei zeigten die Vierbeiner keine Scheu vor der großen gelben Kugel. Mit einem Unentschieden endete die Partie an diesem Tag. Und auch der Trikottausch blieb angesichts des Regen aus.
Viel könnte man noch über Pferd und Reiter berichten. Aber das, was auf der Reitanlage in Kühnhaide beim 26. Erzgebirgischen Pferdetag geboten wurde, war ein Schauprogramm der Extraklasse.