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06.09.2018
| Kultur |

Musikfest Erzgebirge ist tief verwurzelt

(MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: Das Musikfest Erzgebirge begeistert seit 2010 Besucher aus ganz Deutschland und zunehmend auch vielen anderen Ländern. Am Rande einer Pressekonferenz in Annaberg-Buchholz wollten wir vom Dramaturgen Dr. Oliver Geisler (Bild) wissen, warum die Musikfest-Macher die Veranstaltung mit viel Aufwand für das Erzgebirge organisieren.
Dr. Oliver Geisler: "Weil es keinen Grund gibt, Hochkultur nur in Metropolen stattfinden zu lassen. Der Erzgebirgskreis hat ähnlich viele Einwohner wie Dresden oder Leipzig. Uns war es ein Anliegen, das Bestmögliche in die Region zu tragen, weil sie es verdient hat. Ein anderer Grund ist, unser Intendant, Prof. Hans-Christoph Rademann, ist gebürtiger Schwarzenberger. Er ist heute ein Dirigent mit Weltkarriere hat aber seine Wurzeln nicht vergessen. Er war natürlich der Impulsgeber, in seiner Heimat etwas zu tun."
Dieses Jahr haben sich die Musikfest-Macher um den Intendanten Hans-Christoph Rademann ein zusätzliches Projekt ausgedacht, um das Musikfest im Erzgebirge einem breiteren Publikum vorzustellen. Mitten auf dem Marktplatz von Annaberg-Buchholz steht ein historisches Spiegelzelt, in dem elf Vorstellungen lang »Barocke Circusträume« in Erfüllung gehen. Das La Folia Barockorchester, das unter den Preisträgern des in wenigen Wochen verliehenen neuen Musikpreises OPUS KLASSIK ist, bringt die "angesagten Hits" der Barockzeit zu Gehör. Dazu erlebt das Publikum Seiltänzer, Akrobaten und Jongleure in einer bezaubernden Show.
Außerdem finden ab Freitag zehn Tage lang hochkarätige Konzerte in den großen Kirchen der Bergstädte statt. Dabei stelt das Musikfest historische Bezüge her.
Dr. Oliver Geisler: "Zum einen gibt es die ganz großen Traditionen der Kantoreien. Es gab einen Historiker im 19. Jahrhundert, der meinte, dass hier ist das Heimatland der Kantoreien. Deshalb gibt es ein erzgebirgisches Sängerfest, wo wir berühmte Dirigenten zusammenbringen mit den zum Teil Jahrhunderte alten Sängerbünden und Kantoreien. Das andere sind Orte, die musikhistorisch bedeutsam sind. Wir gehen nach Grünhain, dem Geburtsort des Thomaskantors Johann Hermann Schein. Wir gehen nach Grünstädtel, wo Gottfried Heinrich Stölzel zur Welt kam. So suchen wir immer wieder Anknüpfungspunkte zwischen internationalen Stars und den Wurzeln hier. Deswegen nennen wir unser Festival auch 'Hohe Kunst, tief verwurzelt'."
Musiker, die an der Gestaltung des Musikfestes Erzgebirge, werden eine von Landrat Frank Vogel gestiftete Holz-Figur, den Violinen-Picus, und hoffentlich gute Eindrücke vom Erzgebirge mit nach Hause nehmen. Wie lässt sich das Fest im internationalen Vergleich einordnen.
Dr. Oliver Geisler: "Ich sage mal so, wir sind absolut konkurrenzfähig im Bereich der Barockmusik. Da haben wir das 'Who is who' einladen können. Wir haben für das Erzgebirge einen guten Etat. Im internationalen Maßstab ist das sehr klein. Aber ich finde, wer wenig Geld hat, der braucht Ideen. Und die haben wir immer wieder zusammen mit unseren Intendanten fällt uns viel ein. Er bringt sein persönliches Netzwerk an Künstlern ein. So können wir guten Gewissens sagen, wir sind das dritte große Festival in Sachsen neben den Musikfestspielen in Dresden und dem Bach-Fest in Leipzig. Das ist eine Entwicklung in so kurzer Zeit, auf die wir wirklich stolz sind."
Alle Infos zum ab sofort laufenden Musikfest Erzgebirge gibt es im Internet auf der Seite www.musikfest-erzgebirge.de. (Bildquelle: KJ/Mario Rusznyak)