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28.07.2018
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Mit dem Wildnistrainer unterwegs

(GN) THALHEIM: Eine Woche der deutsch-tschechischen Freundschaft erlebten Kinder aus Becov nad Teplou gemeinsam mit den Kindern des Drei-Tannen-Hortes der Lebenshilfe in Thalheim. Für den letzten Tag in der "Tabakstanne" hatten sich die Verantwortlichen noch einmal eine tolle Aktion ausgedacht. Es sollte hinaus in die Natur gehen. Einer, der sich in dieser bestens auskennt, ist Wildnistrainer Michael Schubert.
Und dann ging es auch schon los. Erste Hinweise fanden die Kinder noch im Ferienlager. Hier gab es drei Tafeln mit Verhaltensgrundregeln in der Natur. Das waren Orientierung, das Anlegen einer Feuerstellen und Hinweise zu Wildtieren und Pflanzen.
Bei schönstem Wetter ging es dann entlang des Eisenweges. Ein Blick zum Himmel und schon gab es vom Wildnistrainer die erste Lektion zur Bestimmung der Himmelsrichtung mittels einer Uhr mit Zeiger. Aufmerksam verfolgten die Kinder den Ausführungen. Durch ihre tatkräftige Mitarbeit konnte das erste Thema Orientierung auch schon abgehakt werden.
Eine unscheinbare Pflanze am Wegrand weckte aber schnell wieder die Aufmerksamkeit der Kinder. Es war der Beifuß, den viele Kinder als Gewürz am Weihnachtsbraten kannten. Rote Beeren am Baum, die kannten alle. Die Vogelbeere. Anders sah es da schon beim Breit- und Spitzwegerich aus. Den kannten nicht alle und auch dessen Wirkungsweise war vielen unbekannt. Breit- und Spitzwegerich hilft nach dem Nesseln und bei Insektenstichen. Das Blatt zerkauen oder zerreiben und dann auf die Wunde legen. Das hilft und lindert die Beschwerden.
Weiter ging es vorbei an Schafgarbe und Rainfarn bis ein Strauch die Aufmerksamkeit von Schubert erregte. Schnell ging die Frage an die Kinder: Wer kennt diesen Busch? Antwort: Unbekannt. Es ist die Sal-Weide. Was die Kinder nun erfuhren, ließ sie staunen. In der Rinde der Sal-Weide verbirgt sich so manch ein helfender Wirkstoff wie Salicylsäure, Salicin und Salicortin. Diese bitteren Inhaltsstoffe finden auch Anwendung bei Schmerzmitteln.
Einen Geschmackstest, um die Bitterstoffe zu schmecken, machten die Kinder gleich vor Ort und das mit erstaunlich bitteren Gesichtern. Nach einer geraumen Zeit und der Rettung einiger Raupen war dann das nächste Ziel, der Waldrand, erreicht. Hier wartete nun der Hüttenbau oder besser gesagt der Bau eines Wetterschutzes als zweite Tagesaufgabe. Zuvor gab es noch eine Zeitbestimmung an Hand einer Sonnenuhr und Knotenlehre.
Drei Teams wurden gebildet. Im Vordergrund stand hier nicht das Abenteuer, sondern die Teamfähigkeit der Gruppen. Wie kommt man im Team am schnellsten zu einer perfekten Lösung.
Am Ende hatten alle drei Gruppen diese Aufgabe mit ein wenig Unterstützung ihrer Betreuer zur besten Zufriedenheit erfüllt. Mit diesem Ergebnis war auch der Wildnistrainer zufrieden.
Die Aufgabe hat die Kinder ganz schön gefordert. So waren alle froh, als sie wieder im Camp waren. Zeit zum Ausruhen gab es auch hier nicht. Feuermachen stand nun auf dem Tagesprogramm.
Als Brennmaterial diente Birkenrinde. Diese enthält zahlreiche ätherische Öle und ist leicht zu entflammen. Als erstes raut der Wildnistrainer die Rinde leicht auf. Unter Verwendung eines Messers mit Feuerstahl flogen auch schnell die ersten Funken. Diese Funken sind 3000 Grad heiß und entflammen die Rinde der Birke sehr schnell. Eine weitere und sehr alte Methode ist das Feuerschlagen mit Stahl und Feuerstein. Bei dieser Aktion verwendet Schubert verkohlte Baumwolle. Schon beim zweiten oder dritten Schlag auf den Feuerstein erklimmt die Baumwolle. Eingebettet in Stroh und durch bedachtes Blasen entzündet sich so auch rasch das offene Feuer.
Noch völlig begeistert von diesen Methoden wartet nun noch eine weitere Aktion auf die Kinder:
Bogenschießen. Dazu hat Michael Schubert eine transportable Zielscheibe, einen Bogen und eine Hand voll Pfeile mitgebracht. Nach einer kurzen Einweisung und einigen Hinweisen zum Sicherheitsabstand trauten sich auch gleich die ersten an das Sportgerät. Zwar traf nicht gleich jeder Pfeil, aber nach so einen abenteuerlichen Tag war das Bogenschießen der krönende Abschluss einer wundervollen Ferienwoche im Bildungs- und Freizeitzentrum "Tabakstanne" in Thalheim. (Bildquelle: KJ-Archiv)