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22.07.2018
| Sonstiges |

Hazel geht es beim Förster gut

(DiB) BERNSBACH: Dieses Eichhörnchen, ja, es ist eins, auch wenn es nicht rot aussieht, weiß vor lauter Langeweile nicht, welchen Unfug es zuerst anstellen soll. Schwer zu glauben, dass es noch vor kurzem mit blutiger Nase halbtot und vereinsamt im Bernsbacher Wald lag. Da ihm die Kraft fehlte den Baum hinauf zu klettern, nahm Maxi Trommer das Jungtier, nach etwas Überlegung, mit nach Hause. Sie päppelte es auf, und taufte es auf "Hazel". Obwohl mittlerweile Himbeeren zu seiner Lieblingsspeise geworden sind, frisst ein Eichhörnchen nicht nur Früchte, sondern auch Nüsse, Kastanien, Samen, Knospen, Blüten oder auch Pilze, ja sogar manchmal tierische Kost. Zum Beispiel Jungvögel.
Um es dem kleinen Kerlchen einfacher zu machen und schlafen zu können, deckt Maxi das Eichhörnchen mit einem Tuch zu. Dann kringelt sich "Hazel" ein und ruht. Wussten Sie übrigens, dass sich Eichhörnchen ähnlich putzen wie Katzen? Wir auch nicht, aber "Hazel" zeigt es uns.
Innerhalb von zwei Tagen hat sich die tiergewordene Haselnuss vom hilflosen Jungtier zu einem durchgeknallten Eichhörnchen entwickelt. Und das klettert eben unter anderem auch mal die Tapete hoch. Nun muss aber die weitere Entwicklung beobachtet werden.
Der Kleine soll nicht für immer bei Maxi bleiben. Es ist geplant, das Tier auch wieder in seine natürliche Umgebung zu entlassen. Allerdings könnte das schwieriger sein als gedacht. Mit nach Hause gegangen ist er freiwillig. Aber will der Kleine auch wieder zurück in den Wald? Maxi sagt dazu: "Heute Morgen bin ich mit ihm ne Runde durch den Wald gelaufen bei uns und musste aber feststellen, dass er einfach lieber auf den Menschen rumsteigt als auf den Pflanzen."
Ausgewildert werden soll er dennoch. Denn, so die Hörnchen-Mama: "Es ist im Endeffekt trotzdem ein Wildtier, was sich in genügend Freiraum und im Wald wohler fühlt als beim Menschen"
Das Eichhörnchen ist sehr zutraulich und rennt Maxi bereits nach wenigen Tagen ständig hinterher. "Hazel" klettert nicht nur auf Dingen im Garten und Säulen rum, sondern eben auch auf Maxis Kopf und den Armen entlang. Er schläft sogar in der Kapuze oder Tasche des Pullovers. Scheinbar fühlt er sich in Menschennähe sehr wohl. Das Jungtier tobt sich lieber im Garten aus als zurück in den Wald zu gehen.
Um einen kleinen Einblick in die Eichhörnchenwelt zu geben, sei noch ergänzt: Es gibt sie in verschiedenen Farbvarianten. So kann ihr Fell von rot über braun bis hin zu schwarz sein. Der Bauch aber hat eine weiße oder cremefarbene Färbung. Verwechselt werden die "schwarzen" Eichhörnchen oft mit den viel robusteren amerikanischen Grauhörnchen. Erkennen kann man ein einheimisches dunkles Hörnchen an den sogenannten Pinseln an den Ohren. Auch der Schwanz, die Farbgebung, sowie der Körperbau ist anders. In Wahrheit sind also schwarze Eichhörnchen ebenso heimisch wie rote oder braune. "Hazel" ist demnach ein einheimisches Eichhörnchen, was Hilfe benötigte.
Nach unseren Dreharbeiten gab es eine Entscheidung, mit der wir so schnell nicht gerechnet hätten. Maxi hat hin und her überlegt. Vor allem, um dem Tier nicht zu schaden, hat sie "Hazel" beim Förster abgegeben. Der züchtet selbst unter anderem Eichhörnchen. Das Jungtier hatte sich schon zu sehr an Maxi gewöhnt, und forderte mehr und mehr Aufmerksamkeit. Das ging zu weit. Andererseits aber wollte sie, dass es dem Kleinen gut geht und er vernünftig wieder ausgewildert werden kann. Respekt vor dieser Entscheidung und für "Hazel" alles Gute.