Kinder gefallener Soldaten erholen sich

(MT) JOHANNGEORGENSTADT: Vom 8. bis 14. Juli verbringen 15 ukrainische Kinder zwischen neun und 14 Jahren in Begleitung von drei Betreuern der Organisation "Sprawedlywistj", zu deutsch: Gerechtigkeit, ihre Ferien in der Jugendherberge in Johanngeorgenstadt. Am Dienstag (10.07.) hat der Bundestagsabgeordneter Arnold Vaatz gemeinsam mit Bohdan Luka, Pfarrer der Ukrainischen Kirche in Deutschland, dem Bürgermeister von Johanngeorgenstadt, Holger Haschek sowie mit Arpad Hitzschke, Geschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerkes in Sachsen und dem Leiter der Einrichtung, Michael Hahn, die Kinder und Jugendlichen begrüßt. Der Aufenthalt findet als deutsch-ukrainische Begegnung statt.
Arnold Vaatz: "Der Anlass, der euch hierher führt, ist ein sehr trauriger. Die meisten deutschen Kinder werden sich kaum vorstellen können, was einige von euren Familien für furchtbares Unglück getroffen hat.
Die jungen Ukrainer sind Kinder von gefallenen oder verwundeten ukrainischen Soldaten. Die Botschaft der Ukraine in Deutschland hatte mehrere Bundesländer um Unterstützung bei einem Ferienlager für solche Mädchen und Jungen gebeten. Wie Arnold Vaatz wissen lässt, hat nur der Freistaat Sachsen als einziges Bundesland positiv auf die Anfrage für einen "Reha-Ferienaufenthalt" reagiert.
Arnold Vaatz: "Diejenigen von euch , die ihren Vater verloren haben beziehungsweise jetzt zu Hause feststellen müssen, dass der Vater schwer verletzt ist und sein Leben lang durch eine Kriegsverletzung gezeichnet ist, können wir das normale Leben, das ihr vorher hattet nicht zurückgeben. Aber wir können euch zeigen, dass wir uns interessieren für euer Schicksal und das wir euch helfen wollen, innerlich mit dieser Lage zurechtzukommen."
Vaatz freute sich, dass so viele deutsche Kinder bereit sind, gemeinsam mit den Gleichaltrigen aus der Ukraine ein paar Tage zu verleben. Elf deutsche Kinder unternehmen mit den ukrainischen Kindern alle Aktivitäten gemeinsam und teilen ihre Erlebnisse. Am Dienstag stand nach dem Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten und dem Bürgermeister, der die Gäste auf ukrainisch begrüßte, das Schleifen von Steinen auf dem Programm. Dazu war Tonis Haus der Steine vom Greifenbachstauweiher in die Jugendherberge Johanngeorgenstadt gekommen. Nach ein paar Worten zur erzgebirgischen Bergbautradition ging es an die Arbeit (Bild). Die geschliffenen Steine werden eine gute Erinnerung an die Zeit in Johanngeorgenstadt sein. (Bildquelle: KJ/Oliver Taubmann)