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10.05.2018
| Sonstiges |

Die drei Bäder von Brünlos

(GN) BRÜNLOS: Mit Heimatgeschichte befasst sich eine Gruppe von etwa einem Dutzend Männer aus der Kirchgemeinde Brünlos. Sie finden sich einmal im Monat zusammen und kramen in der Geschichte des Ortes. Dabei fördern sie immer wieder Erinnerungswertes zu Tage.
Im vergangenen Jahr jährte sich die Badweihe des zweiten Brünloser Bades zum 50. Mal. Das nahm der Heimatforscher Gunter Lasch zum Anlass, um einen Bildvortrag mit dem Titel "Die drei Bäder von Brünlos von 1935 bis 1996" zu gestalten. Im Vorfeld hatte er einen Aufruf gestartet und alle Brünloser um Informationen und Bildmaterial gebeten. Das dieser Aufruf von Erfolg gekrönt war, zeigte jetzt der fertige Vortrag. Besonderer Dank galt dabei dem Heimatforscher Gerd Freitag und der Ortschronistin Kerstin Andreis. Diese brachte am Tag des Vortrages noch Zeitungsartikel aus der Zeitschrift NBI zur Ansicht mit. Auch Medaillen zur Badweihe von 1967 lagen aus, genau wie ein Schwimmausweis und ein Dokument des nationalen Aufbauwerkes des langjährigen Bademeister Hans Roth.
In seinen Bildervortrag startet Gunter Lasch im Jahr 1935, als das Bad noch keines war, sondern ein Badeteich. Eine Karte zeigt dessen Lage auf einer Bebauungskarte von 1840 bis 1880. 1930 kaufte die Gemeinde Brünlos das Teichgrundstück von Alfred Seidel und begann 1932 mit den Ausbauarbeiten unter der Regie des Turnvereins.
Was den Heimatforschern am Herz liegt, ist die Identifizierung von Personen. Man möchte die Leute kennen, die damals mit Eifer zum Badbau beitrugen. Der Bau dauerte freilich einige Jahre. 1935 erfolgte die Einweihung.
Während der Kriegsjahre wurde das Bad von den Brünlosern weniger genutzt, als in Friedenszeiten. 1953 im Winter ereignete sich dann ein Schicksalsschlag. Zwei Jungs brachen im Eis ein und ertranken. Auch dieses Ereignis hielt danach viele vom Baden in diesem Teich ab. Sie suchten Ausweichziele wie den Heiligen Teich oder den Hammerteich. Und Brünlos hatte noch einen Badeteich .Den privaten Teich von Walter Auerswald unterhalb der Tabakstanne. Hier war man freizügig und pflegte FKK.
Anfang der 60er Jahre begannen dann Gespräche, ein neues Bad zu bauen. 1963 erfolgte dann der Beschluss zum Neubau eines Freibades.
Die Bauarbeiten wurden mit viel Handarbeit durchgeführt. Aber es kam auch schwere Technik zum Einsatz. Unter gemeinsamer Anstrengung der Dorfgemeinschaft wurden Betonständer verbaut, in denen Platten eingeschoben wurden. und dem Ganzen Halt gaben. Zahlreiche Platten mussten noch verlegt werden. Dabei legten Schulklassen mit Hand an. Letztendlich wurde das Bad unter der Mithilfe vieler Brünloser fertig. Die Feierlichkeiten zur Badweihe am 2.Juli 1967 waren verbunden mit einem riesigen Umzug durch den Ort. Festlich, sportlich, akrobatisch und modisch ging es dann im Bad weiter.
Aber auch gegen das zweite Brünloser Bad lief die Zeit. Das Ende kam 1994. Da wurde das Bad aus hygienischen Gründen gesperrt. Nach einen Jahr Stillstand begann dann 1995 der Abriss. Brünlos befand sich zu dieser Zeit in Verwaltungsgemeinschaft mit Stollberg.
Wieder sollte ein neues Bad her. Das Material stellte kein Hindernis dar. Nur die Finanzierung des neuen und dritten Bades gestaltete sich etwas schwierig. Nach langem Hin und Her setzte sich der Gemeinderat von Brünlos in Stollberg durch. Man nahm für den Neubau einen Kredit auf und beantragte Fördermittel. So konnte die Finanzierung gesichert werden.. Nach den Genehmigungen erfolgte auch gleich der Baubeginn. Die Bauarbeiten gingen zügig voran. So konnte bereits 1996 die Badweihe vom Bürgermeister aus Brünlos, Willfried Weiß, und dem Bürgermeister von Stollberg, Matthias Wirth, vollzogen werden. Willfried Weiß lies es sich an diesen Tag nicht nehmen und ging als erster im dritten Brünloser Bad schwimmen.
Das heute an solche Tage erinnert werden kann, ist der Verdienst von Heimatforschern und Leuten, die sich regelmäßig zusammenfinden, um das Ortsgeschehen in Bild und Textform für die nachfolgende Generation festzuhalten. Irgendwann erwacht in jeden das Interesse an dem, was gestern war. (Bildquelle: KJ/Gerald Nötzel)