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15.02.2018
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Jürgen Förster tödlich verunglückt

(SvS) KRETSCHAM-ROTHENSEHMA: Der damalige Landrat des ehemaligen Landkreises Annaberg Jürgen Förster ist am Mittwoch bei einem schweren Unfall tödlich verunglückt. Förster und seine Ehefrau (Bild) waren am Nachmittag mit drei weiteren Personen in einem Pferdeschlitten unterwegs. In einem Waldstück bei Kretscham-Rothensehma sei die Kutsche vom Weg abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Dabei sind nach Angaben der Polizei zwei Menschen aus der Kutsche geschleudert und schwer verletzt worden. Einer von ihnen fiel von einer Brücke und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Für Jürgen Förster, so heißt es in den Polizeiberichten, sei jede Hilfe zu spät gekommen. Noch im Wald erlag er seinen Verletzungen. Auch Jürgen Försters Frau, die schließlich unter die Kufen kam, konnte trotz Wiederbelebungsversuchen nicht gerettet werden. Sie blieb als einzige in der Kutsche zurück, nachdem die Pferde samt Kutsche nach der Kollision mit dem Baum durchgegangen waren und zwei weitere Menschen herausgeschleudert wurden. Auch für die Hilfsdienste ein Einsatz, der an den Nerven zerrt. Angehörige und Einsatzkräfte wurden durch ein Kriseninterventionsteam betreut.
Jürgen Förster wurde 1951 in Annaberg-Buchholz geboren. Nach einem Studium der Wasserwirtschaft an der TU Dresden mit Abschluss als Diplom-Ingenieur war er u.a. bis 1985 als Bauleiter am Bau des Pumpspeicherwerks Markersbach und anschließend bis zur Wende im Kraftwerksbau Karl-Marx-Stadt tätig. Förster betätigte sich in der Wendezeit im Neuen Forum. Er wurde Dezernent für Soziales im Landkreis Annaberg, 1995 Beigeordneter in der Kreisstadt Annaberg-Buchholz. In der Stichwahl zum Landrat des ehemaligen Kreises Annaberg am 24. Juni 2001 konnte sich der Förster, der der Freien Wähler-Gemeinschaft Bürgerforum Annaberg e.V. angehörte, mit 52,1% zu 47,9% der Stimmen gegen Amtsinhaber Wilfried Oettel (CDU) durchsetzen und führte den Landkreis bis zur Bildung des Erzgebirgskreises am 1. August 2008. Zur Kreisreform 2008 in Sachsen konnte er der Stadt Annaberg-Buchholz den Sitz der Kreisverwaltung sichern. Für eine erneute Kandidatur als Landrat stand er allerdings nicht mehr zur Verfügung. Von 2008 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Kreistags des Erzgebirgskreises, zuletzt als Fraktionsvorsitzender, und des Stadtrats von Annaberg-Buchholz.
Seit 1975 gehörte er dem Vorstand der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz an, seit 2009 fungierte Förster als deren Vorsitzender. Gemeinsam mit Horst Richter übernahm er 1978 die Bauleitung für die Sanierungsarbeiten der Annaberger St. Annenkirche.
Förster war verheiratet und hat drei Kinder. Er lebte in Annaberg-Buchholz.