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03.02.2018
| Wirtschaft |

Kritik fast ohne gesprochenes Wort

(SvS) ANNABERG-BUCHHOLZ: Es geht auch mal ganz ohne gesprochenes Wort. Das haben Björn Buchold (im Bild rechts) und sein Team vom Wohn- und Pflegezentrum Annaberg am Dienstag bewiesen. So ruhig wie diesmal wurden die Gäste zum Neujahrsempfang der Senioreneinrichtung wohl noch nie begrüßt - mit Textplakaten. Dabei gäbe es allen Grund, etwas lauter zu werden. "Pflegenotstand" stand da auf dem einen Plakat - als große thematische Überschrift über den Neujahrsempfang. Doch dahinter auch zwei Satzzeichen: Ein Ausrufe- und ein Fragezeichen. In seiner Ansprache machte WPA-Chef deutlich, dass sich die Pflegebereiche durchaus in einem Spannungsfeld befinden, aber doch jeder die Möglichkeit hat, seinen Personalbedarf durch gezielte nachhaltige und zukunftsorientierte Planung und Ausbildung, ja auch Motivation der Mitarbeiter zu regeln. Recht geben sollten ihm die Erfolge in den vergangenen Jahren. Buchold: "Es bedurfte aber erst eines 21-jährigen Auszubildenden der Krankenpflege, der die Bundeskanzlerin in der Wahlarena vom 11.09. für ihre Pflegepolitik der letzten 12 Jahre stark kritisierte. Und das völlig zurecht. Laut der Fachkraftengpass-Analyse der Bundesagentur für Arbeit aus dem vergangenen Jahr bleibt eine offene Stelle der Altenpflege-Fachkraft 167 Tage unbesetzt. 67 Tage länger als in anderen Branchen. Um an dieser Situation etwas zu ändern, braucht es dringend wirksame Maßnahmen. Von Nöten ist grundsätzlich eine Besserstellung des Altenpflegeberufes. Dazu gehören eine angemessene Entlohnung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine insgesamt höhere Wertschätzung für die Arbeit der Altenpflegekräfte durch unsere Gesellschaft."
Buchold spekuliert auf die bisher bekanntgewordenen Ansätze der neuen Großen Koalition. Es wären gute Ansätze, meinte er vorsichtig. Und doch werde den Menschen vorgegaukelt, der Pflegebereich sei insgesamt ein Problemfall.
Doch Buchold will nicht in das Jammerhorn hineinblasen. So stellte er das in den Mittelpunkt, was die Gemeinnützige Wohn- und Pflegezentrum Annaberg-Buchholz GmbH und deren zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Monaten wieder erreicht haben. Es gäbe jedenfalls keinen Grund zum Jammern und Kritisieren: "Die gute Arbeit, der hohe Qualitätsanspruch der zurückliegenden Jahre spiegeln sich in unseren Auslastungszahlen wider. In fast allen Bereichen unseres Unternehmens stoßen wir an unsere Kapazitätsgrenzen. Das ist sehr positiv, stellt uns aber vor die Frage, inwieweit wir noch wachsen wollen und können. Wir sind kein Unternehmen der vielen Heimplätze, sondern ein Unternehmen der vielen maßgeschneiderten Angebote.", sagte der WPA-Chef. Solch ein Angebot war im Münzviertel der Altstadt entstanden. Mitte November 2017 konnte die WPA, gemeinsam mit deren Partnern, ein betreutes Wohnen mit 17 Appartements, eine Tagespflege mit 15 Plätzen und ein Pflegestützpunkt des ANNA-Pflegedienstes eingerichtet werden. Ruhige Lage, gute Aussicht und eine ebenso gute Anbindung in Zentrumsnähe machten den Standort perfekt als Alternative zu einem klassischen Pflegeheim. Wohnquartiere stärken und die Versorgung hilfebedürftiger Menschen in den umliegenden Gemeinden sei dabei ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in der WPA, sagte Buchold weiter. Dazu gehöre, dass im April 2018 eine Tagespflege in Mildenau eröffnet werden kann.
Schließlich aber zeigte das WPA-Team, dass Pflege kein trockenes Thema ist - mit einem kleinen Schauspiel, das einer Satire-Sendung nicht unähnlich war.