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05.07.2017
| Kultur |

Künstlerresidenz für junge Professoren

(RL) SCHWARZENBERG: Amerikanischer Besuch in der Galerie Rademann in Schwarzenberg. Zwei junge Künstler aus Washington State stellen dort derzeit ihre Werke aus. Zur Vernissage am 1. Juli hatten die Gäste auch die Gelegenheit mit Annie Cunningham und Jamin Kuhn persönlich ins Gespräch zu kommen. Beide haben direkt nach umfangreichem Kunststudium eine Assistenzprofessur an der Washington State University in Pullman, WA erhalten. Während des Sommers befinden sie sich für zwei Wochen bei Galerieinhaber Hartmut Rademann in Künstlerresidenz. Der hatte sie über einen Freund der Familie nach Schwarzenberg eingeladen. Annie Cunningham hat bei Rademann jetzt Grundlagen und Techniken des Schnitzens kennengelernt: "Während ich in Hartmuts Werkstatt war, habe ich komplett das Zeitgefühl verloren. Ich saß am Fenster, die Sonne war meine Uhr, und ich schnitzte, schaute auf, schnitzte wieder weiter und so saß ich dort, sechs Stunden, ohne zu bemerken, wie spät es schon war. Ich habe mich beim Schnitzen so gefühlt, als hätte ich eine Art Konversation mit dem Holz geführt, so komisch das auch klingt. Es ist wie ein Dialog zwischen einem unbelebten Gegenstand und dem Lebenden." Die Künstlerin, die unter anderem Bildhauerei studiert hat, verbindet in der Ausstellung "This Land" ihre Heimat mit dem Erzgebirge. "In der Ausstellung geht es allgemein darum meine Heimat in diese neue, kurzzeitige Heimat zu bringen. Ich habe verschiedene Steine in meiner Wohngegend gesammelt und weil Hartmut so ein erstaunlicher Schnitzer ist, dachte ich mir, dass er mir zeigen könnte, wie ich diese gleichen Steine aus Holz schnitzen kann, sozusagen eine Reproduktion in der selben Form und Gestalt." so Cunningham.
Die Arbeiten von Annie Cunningham bestehen überwiegend aus Pflanzenresten, Steinen oder selbsthergestelltem Papier aus alten Zeichenblöcken - die Farbe stammt auch aus Pflanzen. Viele bisherige Werke und auch einige, die in der Ausstellung gezeigt werden, lassen sich z. B. in den Bereich des Land art einordnen.
Ihr Freund Jamin Kuhn, der im Bereich Kunst und Medien arbeitet und auch unterrichtet, bereichert die Ausstellung mit nicht organischen Objekten und setzt sich mit diesen z. B. in Videoinstallationen auseinander. Seine Arbeit umfasst neben den Performance-Videos auch Fotos oder 3D-Drucke. Beider Werke leben in erster Linie vom Aufsammeln vorhandener Objekte.
Für zukünftige Werke und Installationen haben die Amerikaner nicht nur viele Ideen sondern auch einige Gegenstände gesammelt und sich von der Umgebung im Erzgebirge inspirieren lassen. Von der waren sie klar begeistert. Annie Cunningham: "Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ich fühle mich die ganze Zeit so, als wäre ich in einem Bilderbuch. Es hat mich einfach alles fasziniert: Die Straßen, Türgriffe, Fensterscheiben. Es macht mich traurig, dass ich schon so bald wieder gehen muss. Denn ich bekomme gerade erst einen richtigen Eindruck, nicht nur von Schwarzenberg, sondern auch der Sprache – zumindest ein ganz kleines Bisschen, ich versuche es – es ist einfach unwirklich und prachtvoll." Jamin Kuhn fügt hinzu: "Einer der Aspekte, die mir hier am meisten gefallen, ist die Architektur. Die Stadt ist sehr klein und hat mit ihren Gebäuden viel Charakter. Dinge, wie z. B. die Rasen sind nicht unbedingt immer gepflegt, alles ist sehr natürlich belassen; im Gegenteil zu meiner Heimat, dort ist alles sehr gepflegt, fast steril. Und hier ist alles älter und rustikaler, da fühlt man sich einfach wohler."
Die von der Stadt Schwarzenberg unterstützte Ausstellung "This Land" ist noch bis 20. August zu sehen. (Bildquelle: KJ/Ruben Löffler)