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28.05.2017
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Das macht nach Adam Ries

(MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: "Das macht nach Adam Ries" - Fast jedem ist diese Redewendung bekannt. Und gerade im Erzgebirge ist der Name Adam Ries oft zu hören. Nicht nur Straßen und Einrichtungen tragen diesen großen Namen. Es gibt in Annaberg-Buchholz, wo der große Rechenmeister viele Jahre wirkte, auch ein Museum und einen Adam-Ries-Wettbewerb.
Diese Jungs und Mädchen der Klassenstufe 5 sind erfolgreiche Teilnehmer dieses Mathematikwettbewerb. Deswegen dürfen sie beim Länderwettbewerb dabei sein. Bevor es am Sonnabend zur Sache ging, wurden sie im Naturschutzzentrum Erzgebirge in Dörfel den Beigeordneten des Landrates, Andreas Stark, herzlich begrüßt.
Dr. Norman Bitterlich (Bild), ein profunder Kenner der Person Adam Ries und des Wettbewerbs, weiß: "Der Wettbewerb hat schon eine lange Tradition. Das sind Macher, die schon seit vielen Jahren mathematische Wettbewerbe ausschreiben. Seit 1992 steht der Wettbewerb unter der Regie des Adam-Ries-Bundes hier in Annaberg-Buchholz."
Durch den Adam-Ries-Wettbewerb sollen mathematische Interessen geweckt, Wissen und Geschick beim Lösen problemhafter Aufgaben herausgefordert sowie Freude am Knobeln und Rechnen vermittelt werden. Ein weiteres Ziel besteht darin, Anregungen zum historischen Streifzug in die Regional- und Mathematikgeschichte zu geben. Deswegen passt der Wettbewerb für die jungen Mathe-Asse so gut nach Annaberg-Buchholz. Dr. Norman Bitterlich: "Für Annaberg-Buchholz ist er wichtig, weil er Adam Ries verehrt und den Kindern klar macht, wer Adam Ries war und was er geleistet hat. Das kann man eigentlich nur in Annaberg-Buchholz authentisch rüber bringen."
Zum Ablauf des Wettbewerbs sagte Dr. Norman Bitterlich, der am Begrüßungsabend Adam Ries verkörperte: "Im Herbst werden Aufgaben an die Schulen in Sachsen verteilt, genau so in Thüringen, Bayern und Tschechien. Die Kinder sollen sich erst mal in Heimarbeit mit solchen Aufgaben beschäftigen. Die Besten werden zu einem Landesausscheid eingeladen. Das findet allgemein für die sächsischen Schüler im März in Annaberg-Buchholz statt. Und jetzt zur dritten Stufe kommen aus allen beteiligten Regionen jeweils zehn Kinder."
Am ersten Abend konnten die sich im Naturschutzzentrum Dörfel kennen lernen. Dr. Norman Bitterlich: "Heute Abend gibt es Mathematik als Freizeitbeschäftigung. Die Kinder beschäftigen sich mit Knobelaufgaben und mit Puzzleaufgaben. Sie haben die Möglichkeit, über die Ländergrenzen hinweg, Lösungen zu erarbeiten. Obwohl viel Mathematik dahintersteckt, verraten wir das nicht. Es steht einfach das Spiel im Vordergrund."
Dr. Norman Bitterlich hat keine Zweifel, dass auch die tschechischen Schüler dabei Spaß haben: "Die werden sich mit Händen und Füßen einordnen in die Gruppen. Die sind so zusammengestellt, dass an jedem Tisch aus allen Ländern welche dabei sind."
Gemeinsam begann so für die 40 Jungen und Mädchen der erlebnisreiche Exkurs in die Mathematik.
Am Sonnabend treffen wir die Kinder aus Bayern, Thüringen, Sachsen und Tschechien im Landkreis-Gymnasium St. Annen in Annaberg-Buchholz wieder. Und da wurde es ernst. Im Rahmen des Adam-Ries-Wettbewerbs haben sie in Stufe 3 – dem Länderwettbewerb - in der Zeit von 8:30 Uhr bis 10 Uhr den ersten Teil der Matheklausur zu absolvieren. Von 10:25 Uhr bis 11:10 Uhr steht Teil 2 auf dem Stundenplan. Nach dem sich anschließenden Mittagessen stand für die jungen Matheasse in Annaberg-Buchholz ein Besuch des Bergwerks "Gößner" und des "Adam-Ries-Museums" auf dem Programm.
Bevor dann am Nachmittag der Landrat des Erzgebirgskreises, Frank Vogel, die Sieger ehrte, wollten wir von ihm wissen, warum er beim Adam-Ries-Wettbewerb als Preisstifter fungiert: "Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man das Fach Mathematik auch weiter in Erinnerung hält, weil vieles, was wir in dieser Zeit nutzen, nicht nur die Computertechnik, basiert ja am Ende auf Mathematik.
Der Wettbewerb hat sich auf die Fahnen geschrieben, das nationale kulturelle Erbe, welches im Schaffen des Rechenmeisters Adam Ries Ausdruck findet, zu bewahren und eine Verbindung zwischen den Städten Bad Staffelstein, Erfurt und Annaberg herzustellen sowie die Euroregion Erzgebirge länderübergreifend zu verbinden. So ordnet sich der Adam-Ries-Wettbewerb in die Traditionspflege des Erzgebirgskreises ein.
Landrat Frank Vogel: "Adam Ries gehört in diese Region. Er hat ja im 15. Jahrhundert im Bergbau selbst mit gearbeitet. Er hat entsprechende Ordnungen erlassen für den Bergbau. Insofern passt er hervorragend in unsere Traditionspflege. Da bin ich froh und dankbar, dass wir so einen aktiven Adam-Ries-Bund haben, der dieses Erbe auch weiterhin wach hält und immer wieder in die Öffentlichkeit hineinträgt."
Dass es im Erzgebirge auch heute noch hervorragende Rechner gibt, bewies das Finale des diesjährigen Adam-Ries-Länderwettbewerbs. Melia Haase vom Gymnasium Zschopau und Kevin Thiele vom Gymnasium Marienberg belegten im anspruchsvollen Wettstreit gemeinsam mit Jan Lunz vom Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg zweite Plätze. Den Sieg errangen Jieoh Ahn, eine vietnamesische Frühstarterin aus der 4. Klasse der Josephinenschule Dresden, sowie Robin Richter vom Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig. Robin Richter erhielt außerdem einen Sonderpreis für die beste Klausur. Außerdem gab es für jeden Teilnehmer Urkunden und Erinnerungstücke.
Was fasziniert einen wie Dr. Norman Bitterlich vom Ada-Ries-Bund an Mathematik im Allgemeinen und an Adam Ries im Besonderen?
Dr. Norman Bitterlich: "Mathematik – ich habe Mathematik studiert, Mathematik hat mich schon immer inspiriert. Dass man mit Mathematik sich selbst beschäftigen kann und am Ende herausbekommt, warum man es richtig gemacht hat. Das ist für mich das Schöne an der Mathematik. Und Adam Ries, das hängt nun wieder mit meiner Biografie zusammen, dass ich mit ihm verwandt bin, und ich mich sehr dafür interessiere, wie er es vermittelt hat, den Leuten Mathematik beizubringen."
Und was bleibt vom diesjährigen Wettbewerb hängen?
Dr. Norman Bitterlich: "Wir hoffen, dass es in der Zukunft weiter so erfolgreich läuft, dass Kinder Lust haben, Aufgaben zu lösen. Wenn sie einmal erfolgreich waren, kommen sie gerne hier her. Da sind wir uns sicher. Bleiben tut von diesem Wettbewerb, dass es doch wieder viele Mädchen und Jungen gibt, die Freude an der Mathematik haben. Man hört ja oft das Klischee, dass Mathematik langweilig sei, aber dass haben die 40 Kinder heute erfahren, dass das gar nicht so ist."
Und deswegen ist der Adam-Ries-Wettbewerb so wichtig. Dr. Norman Bitterlich: "Weil einfach dieser Spruch zählt, Mathematik mit Lust und Fröhlichkeit begreifen. Wer das in dem Alter begreift, der bleibt dann auch lange der Mathematik treu."
In diesem Sinne geht es schon Ende des Jahres in eine neue Auflage des traditionsreichen Adam-Ries-Wettbewerbs. (Bildquelle: KJ/Michael Burkhardt)