Stollberg bekommt "Frauenort"

(MT) STOLLBERG: In Stollberg wird ab sofort öffentlich an die Doktorin Frieda Freise erinnert. An der Altstadtschule wurde am Montag feierlich eine "frauenorte sachsen"-Gedenktafel eingeweiht. Mit einer ganzen Reihe solcher Punkte macht der Landesfrauenrat Sachsen die bewegende und vielfältige Frauengeschichte Sachsens sichtbar.
Die in Stollberg geehrte Frieda Freise lebte von 1886 bis 1938. Die Ärztin war unter anderem Vorkämpferin für eine Mütterschule. Nach Stollberg führte sie ihre Anstellungen 1922, wo sie als erste Frau in das Amt der Bezirkswohlfahrtsärztin sowie der Schul- und Fürsorgeärztin berufen wurde. Ihre Tätigkeit übte sie an der ansässigen Stollberger Bürgerschule sowie im Hormersdorfer Kinderheim aus. Über weitere berufliche Stationen gelangte Freise 1938 nach Oberbayern. Nachdem sie Opfer einer Verleumdungskampagne eines NS-Ratsherrn geworden ist, verschlechterte sich ihre Gesundheit rapide. Sie erlag im November 1938 den Folgen eines Schlaganfalls.
Eine Infotafeln an einem Wirkungsort von Frieda Freise erinnert in Stollberg an die engagierte Frau. (Bildquelle: erzTV/Oliver Taubmann)