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07.11.2017
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Gedenken an Pogromnacht in Annaberg-Buchholz

(MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: Mit einer Gedenkstunde erinnert die Stadt Annaberg-Buchholz am 9. November an die Reichspogromnacht von 1938. Im Rahmen der Reihe "Forum Zeitgeschichte" ist dabei der Jude Joram Oppenheimer im Haus des Gastes Erzhammer zu Gast. Ab 19 Uhr erzählt er mit bewegenden Worten die Geschichte seiner Familie. Er arbeitete an der Israelischen Botschaft in Berlin und ist dort heute der Repräsentant der jüdischen Hilfsorganisation Keren Hayesod.
Neben dem Schicksal der Familie Oppenheimer wird während der Gedenkstunde auch an die schrecklichen Geschehnisse der Pogromnacht in Annaberg erinnert. Diese ist in dem neu aufgelegten Buch "Juden in Annaberg" von Adolf Diamant akribisch dokumentiert.
Außerdem zeigt der Künstler Werner Franz seine monumentale Bildfolge zu Auschwitz. Den musikalischen Rahmen gestalten Schüler der Kreismusikschule Erzgebirge. Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Joram Oppenheimer ist der Nachkomme einer Kaufmannsfamilie aus dem saarländischen Lebach, die ab 1935 von den Nazis verfolgt wurde. Seine Großeltern Alfred und Amalie Oppenheimer und ihre Tochter Margot wurden 1942 nach Osteuropa deportiert und kamen dort ums Leben. Lediglich Sohn Heinz, der 1913 in Lebach geboren wurde, konnte bereits 1935 nach Haifa fliehen und überlebte auf diese Weise die Schreckensherrschaft der Nazis. Sein Sohn Joram wurde 1960 in Israel geboren.
Zwischen 1933 und 1945 wurden auch in Annaberg jüdische Geschäfte boykottiert und Juden aus Ämtern entfernt. In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstörten Nazis den jüdischen Friedhof und mehrere Geschäfte in der Innenstadt. Kurz darauf wurden zahlreiche Annaberger Juden deportiert und in Konzentrationslager gebracht. Lebten 1907 noch 147 Juden und 1933 noch über 50 Juden in der Stadt, so sank diese Zahl nach dem zweiten Weltkrieg auf sechs jüdische Bürger. Mindestens 14 Juden kamen in der Hölle von Auschwitz ums Leben. Heute erinnert ein Gedenkstein an der B 95 gegenüber dem Erzgebirgsklinikum an den ehemaligen jüdischen Friedhof. Auf dem städtischen Friedhof im Barbara-Uthmann-Ring (Foto) gibt es einen Ehrenhain mit einigen geretteten Grabsteinen jüdischer Bürger. (Bildquelle: Stadtverwaltung Annaberg-Buchholz/Matthias Förster)