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02.11.2017
| Politik | Wirtschaft |

Willkommen im Erzgebirge

(MT) ANNABERG-BUCHHOLZ: Mit "Willkommen im Erzgebirge" war die dritte Fachkräftetagung überschrieben, die am 26. Oktober in Annaberg-Buchholz stattfand. Die durch den Chor des Evangelischen Gymnasiums Erzgebirge in englisch dargebotene Stücke, darunter "All in love is fair" von Stevie Wonder, sorgten für den weltläufigen Auftakt.
Mit Blick auf die 100 Teilnehmer in der Mauersberger Aula bemerkte Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH, nach dem musikalischen Einstieg in die Veranstaltung: "Es haben sich viele Unternehmer, aber auch Bürgermeister zur Fachkräftetagung angemeldet. Das ist eine Wirtschafts- und Kommunalallianz, wie wir sie uns wünschen." Anschließend erinnert der Stellvertretende Landrat des Erzgebirgskreises, Dr. Steffen Laub, daran, das dieser dritten Fachkräftetagung zwei ähnliche Treffen im Jahr 2014 vorausgingen, um den drohenden Fachkräftemangel abwenden zu können. Seinerzeit wurde ein entsprechendes Netzwerk gegründet.
Zu Beginn der 3. Fachkräftetagung "Willkommen im Erzgebirge" wünschte sich Dr. Steffen Laub weitere positive Impulse und dankte dem Team der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH und des Regionalmanagements Erzgebirge für die Organisation dieser Veranstaltung, die unter Schirmherrschaft von Martin Dulig, dem Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, stand.
Stefan Brangs, Staatssekretär in diesem Ministerium, betonte, dass aus seiner Sicht viele engagierte Leute in der Region Erzgebirge am Werk sind, mit dem Ziel, etwas verändern zu wollen. Brangs sagte in seinem Grußwort: "Schulische Bildung, Digitalisierung und Zuwanderung – Fachkräftesicherung durchdringt viele gesellschaftliche Themenbereiche." Jede Region Sachsens hätte trotzdem ihre Besonderheiten und so seien regionale Imagekampagnen wie im Erzgebirge zu begrüßen. So bezeichnete er das Botschafter-Marketing als "gute Sache".
Die Imagekampagne kann mit drei neuen Motiven aufwarten. Zur Fachkräftetagung wurden sie gezeigt.
Hauptreferent der 3. Fachkräftetagung "Willkommen im Erzgebirge" war Prof. Michael Behr (Bild). Dieser ist Abteilungsleiter im Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und Honorarprofessor an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Der Soziologieprofessor und Arbeitsmarktexperte vertrat in Annaberg Buchholz die These "Ostdeutschland wird das Land der schnellen Karrieren". Die aktuelle Arbeitslosenquote im Erzgebirgskreis von 4,8 Prozent sei ein Indiz dafür, dass die leistungs- und wettbewerbsfähige Wirtschaft in der Region floriert. Perspektivisch gelte es in den Unternehmen zahlreiche Stellen mit Fachkräften zu besetzen, die nicht allein durch vorhandene Ressourcen abgedeckt werden.
Behr betonte in seinem erfrischend vorgetragenen Impulsreferat: "Die Weichen im Erzgebirge können positiv gestellt werden, wenn es gelingt durch Rück- und Zuwanderung den demografischen Teufelskreis zu durchtrennen, wenn Arbeitgeber attraktiver werden und eine ehrliche Kultur der Integration etabliert wird."
Dem Referat schloss sich eine Podiumsdiskussion an. Dabei wurde deutlich, dass viele Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung neue Wege gehen. Alexander Carl Personalmanager Wohn- und Pflegezentrum Annaberg gGmbH bekundete, dass eine fachlich fundierte Ausbildung die Basis jeglicher Fachkräftesicherung bildet. "Dafür fangen wir frühzeitig an und werben schon in jüngeren Schulklassen beispielsweise durch Patenschaften für den Pflegeberuf", so Alexander Carl bei der Podiumsdiskussion.
Sich zusätzlich sozial zu engagieren und Leben nicht nur aufs Arbeiten zu reduzieren, ist seit langem eine Prämisse von Tabea Schäfer, Geschäftsführerin der Bahner & Schäfer GmbH aus Oelsnitz. Außerdem sprach sie im Podium ein Thema an, das vielen Unternehmern unter den Nägeln brennt: die Bedeutung der Digitalisierung für die Fachkräftesicherung. Aktuell liegt eine Breitbandverfügbarkeit von 100 Mbit/s im Erzgebirgskreis bei lediglich 32 Prozent.
Mit dem Abholen, Aufnehmen und Integrieren ausländischer Fachkräfte beschäftigte sich der zweite Teil der Fachkräftetagung. Um den Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren decken zu können, wird das Thema Zuwanderung mehr denn je in der Region eine Rolle spielen. Falk Höhn, Director Human Resources von der TURCK Beierfeld GmbH, reflektierte in seinem Bericht, vor welchen Aufgaben das Unternehmen bei der Integration eines ungarischen Mitarbeiters stand und wie die Firma von der Internationalität profitierte. Weitere Referenten im zweiten Teil waren Lisa Wagner von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Arbeitsagentur und WFE-Geschäftsführer Matthias Lißke. Der führte unter anderem aus, dass die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH im Sommer 2016 ihr Dienstleistungsportfolio um ein sogenanntes Welcome Center Erzgebirge erweitert hat, um den Prozess des Aufnehmens ausländischer Fachkräfte zu vereinfachen. Von der Fachkräfterichtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr für drei Jahre "anschubfinanziert", versteht sich das Center als Anlaufstelle für erzgebirgische Unternehmen und Zuwanderer aus dem In- und Ausland, die in der Region arbeiten und leben möchten.
Vor dem Hintergrund, dass gut ausgebildete Fachkräfte in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt immer wichtiger werden, bot 3. Fachkräftetagung "Willkommen im Erzgebirge" den Teilnehmern Inspiration und Motivation, neue Wege zu beschreiten. (Bildquelle: KJ/Mario Rusznyak)