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27.07.2022
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Die Alpakas kommen

(VT) RASCHAU-MARKERSBACH: Zweimal in der Woche ist im Alterswohnsitz Gut Förstel Langenberg ein besonderer Besuchstag. Denn es werden besondere Gäste erwartet. Und die Bewohner haben sich schon an verschiedenen Stellen rund um das Gut versammelt. Die Alpakas kommen.
Und auch die Tiere freuen sich auf den Besuch, erklärt André Huber. Er gehört zum Alpaka-Team auf der Einrichtung. André Huber: "Um Zehn holen wir sie rein, sie werden gehalftert und dann wollen sie auch schon los. Sie wollen zur Türe raus zu den Bewohnern."
Die Tiere sind seit fast zwei Jahren hier Teil des Betreuungsteams im Gut Förstel. Sie sorgen mit ihrer sensiblen Art und ihrer Gutmütigkeit für Freude und besondere Momente beim Füttern und streicheln. Der Besuch der Alpakas hat einen festen Platz im Tagesablauf der Bewohner und des Pflegepersonals. Immer Dienstag- und Donnerstagvormittag sind sie auf dem Gelände unterwegs. Die Bewohner warten dann schon, dass sie endlich auch zu ihnen kommen. Zum Glück lassen sich die Tiere ein wenig locken: Mit etwas Quetschgerste in der Hand. Und dann genießen Mensch und Tier das Miteinander.
Im August des vergangenen Jahres kam die Alpakastute Bea zur kleinen Herde dazu. Man wusste, sie kommt nicht ganz allein. Es sollte sich Nachwuchs einstellen.
André Huber: "Also wir haben ja die Bea tragend gekauft und wussten leider nicht ganz genau, wann der Geburtstermin ist. Es war dann, wir haben dann Weihnachten und Silvester Dienstplan gemacht, dass alle zwei Stunden jemand gucken war. Es war sinnlos, da hat sie uns eines besseren belehrt und am 15. Februar um 14:45 kam dann der Pablo. Wir hatten Glück, dass man gesehen hat, dass der Bea ganz komisch auf der Weide lag."
Eine Umfrage zum Namen des Neuankömmlings unter den Bewohnern und auf Facebook wurde durchgeführt. Ein Vorschlag dabei war: Paul. André Huber: "Wir haben uns dann für Pablo entschieden, das passt bisschen besser vom Namen her in die ganze Herde rein."
Das ist die spanische Variante von Paul. Und der passt doch wunderbar bei "Lucia", "Juanita" und "Querida" dazu. Und für den kleinen Pablo gab es im März bereits eine erste Feier.
André Huber: "Genau dann haben wir eine Taufe gemacht, haben einen Mandelbaum gepflanzt und die Nachgeburt unter dem Mantelbaum vergraben. So, und alle Bewohner waren dabei auch die Tagespflege. Das war ein Highlight."
Drei Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Tiere und begleiten sie bei Wanderungen und eben bei den Besuchen in der Pflegeeinrichtung. Und dabei ist "in" durchaus zu betonen, wie André Huber erklärt: "Ins Haus selber, ist immer so wie sie es möchten. Also wir zwingen sie nicht, wenn sie direkt zu den Bewohner ins Zimmer möchten, dann können sie das. Dann machen wir das auch gerne. Und die Bewohner freuen sich natürlich, wenn, gerade die, die nicht mehr raus können, wenn ein Alpaka am Bett steht. Aber wenn es nicht ist, wie gesagt, bei uns werden sie nicht gezwungen."
Und heute haben sie Lust. Es geht über den Flur direkt in einen Gemeinschaftsraum. Die Tiere ziehen sofort die Blicke auf sich und schaffen eine herzliche, positive Atmosphäre. Erinnerungen werden geweckt. Es kommt Bewegung in den Raum.
Pablo wartet mit Mutter Bea derweil draußen. Aus erzieherischen Gründen kann er derzeit nicht gestreichelt und gefüttert werden.
André Huber: Das Problem ist, der Pablo ist ein Hengst. Und die Hengste muss man halt links liegen lassen. So schwer wie uns das allen fällt. Aber im Moment, man kann ihn nicht streicheln, nicht füttern aus der Hand. Wir müssen ihn echt links liegen lassen, sonst werden sie fehlgeprägt und das kann dann wenn er ausgewachsen ist schief gehen. Er kann dann bis zu 80 Kilo wiegen und das kann dann schief gehen.
Aber sein plüschiges Aussehen, die großen klaren Augen und die unbeschwerte Art laden jeden ein, ihn auch einfach nur zu Beobachten und von Besuch zu Besuch wachsen zu sehen. Jetzt ist er immerhin schon gute fünf Monate alt!
Die Tiere gehören fest in das Betreuungskonzept der Pflegeeinrichtung. Sie animieren die Bewohner zu Spaziergängen im nahen Parkgelände. Dafür ist zum Beispiel eine kleine Sitzgruppe etwas oberhalb des Geheges mit treffendem Namen entstanden, der "Alpakablick". Im Laufe der letzten beiden Jahre haben sich auch noch Hühner und Ziegen angesiedelt. Und wie André Huber uns erzählt, kommen demnächst noch unzählige Bienen dazu. Und dann wird sicherlich irgendwann mal der Förstel-Honig gemacht.
Nach einer kleinen Rast auf der kleinen Wiese vor dem Gebäude, hier steht übrigens der kleine Mandelbaum von Pablo, geht es für die Alpakas zurück in ihr Gehege. Es kehrt Ruhe ein. Die Tiere sind jetzt wieder gut vom Alpakablick aus zu beobachten. Bis zur nächsten Besuchszeit. Und darauf freuen sie sich alle: Mensch und Tier. (Bildquelle: erzTV/Oliver Taubmann)